Zivilschutz ist keine Wehrkunde - Unterricht zu Krisenmanagement in sächsischen Schulen ausbauen

Die FDP Sachsen kritisiert die Ablehnung von Zivilschutzunterricht durch den sächsischen Kultusminister Christian Piwarz (CDU). Die Initiative der FDP-Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger, die auch vom Deutschen Lehrerverband unterstützt wird, sehen die Liberalen als eine angemessene Reaktion auf die veränderte Lage in Europa an. 

“Wer Zivilschutz mit Wehrkunde gleichsetzt, hat schon in der DDR nicht aufgepasst und auch in seiner Ausbildung zum Reserveoffizier offenbar die meiste Zeit aus dem Fenster geschaut. Mit dem Wehrkundeunterricht wollte das DDR-Regime junge Menschen zu Soldaten formen. Zivilschutzunterricht vermittelt dagegen, wie man im Kriegs- oder auch Katastrophenfall als Zivilist sich und seine Mitmenschen gegen Gefahren für Leib und Leben schützen kann”, sagt Robert Malorny, Spitzenkandidat der sächsischen FDP für die Landtagswahl im September. 

“Die Schule ist eben kein Schutzraum vor dem Unangenehmen in dieser Welt, sondern eine Vorbereitung auf das Leben”, erklärt Robert Malorny weiter. Er hat selbst im Dienstgrad Oberleutnant aktiv in der Bundeswehr gedient. “Die Zeiten haben sich leider geändert. Diese Realität muss auch die sächsische Staatsregierung anerkennen. Ich dachte die CDU, die noch 2022 im Bundestag einen Antrag ‘Für einen starken Bevölkerungsschutz’ einbrachte, sei inzwischen bei dem Thema schon etwas weiter.”

Sächsischen Schülern die Grundlagen in erster Hilfe und Krisenbewältigung zu vermitteln, hilft nicht nur im Kriegsfall. Die FDP Sachsen begrüßt den Vorschlag der FDP-Bundesministerin daher, die Gesellschaft insgesamt gut auf Krisen vorzubereiten und dabei die Schulen mit einzubeziehen. “Aber leider scheint in der sächsischen CDU die Ansicht verbreitet zu sein, Russland nicht als Krise zu sehen und deswegen Krisenprävention als unnötig zu erachten”, konstatiert Robert Malorny und fordert ein schnelles Umdenken in der Union.